21die ziffern sind auf dem plan ersichtlich
der zytgloggeturm
der ein frauengefaengnis bis zum stadtbrand 1405 war. in der chebi/chefi wurden frauen eingesperrt die ein verhaeltnis mit priestern eingingen, wahrscheinlich nur bis zur reformation um 1528. die maenner blieben straffrei. das frauenstimmrecht in der schweiz besteht seit 1971. diese revolution wurde unter anderem dank der oben ohne iniziative gewonnen. es gab seit den 50er jahren bereits vorstoesse das frauenstimmrecht ein zu fuehren. 1991 kam dann definitiv auch apenzell innerrohden zu seinem frauenstimmrecht.
die letzte hexe wurde in der schweiz am 18. juni 1782 zum tode durch das schwert verurteilt. die unglueckliche frau hiess anna goeldin. es gibt eine anna goeldin stiftung und literatur. hinrichtungen jedoch kamen bis anfangs des 20. jhd.vor. http://www.annagoeldi.ch/
militaerrechtlich wurde auch in der schweiz waehrend des 2. weltkrieges noch hingerichtet.
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das migros kulturbuero
an der brunngasse 58,bietet unkomplizierte unterstuetzung fuer kulturschaffende. zu den erschwinglichen dienstleistungen gehoeren: kamera- vw bus-miete, fotokopieren, dvd brennen u.a.
das drachenaescht
an der rathausgasse 52 ist ein spielzeugladen der ein paar mal im jahr spielabende organisiert zu denen jedermann zugang hat. www.fatamorgana.ch
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uni- und burgerbibliothek
das gebaeude stammt aus dem jahr 1755-60 und wurde urspruenglich als kornhaus gebaut. anschliessend von den franziskanern als bibliothek und lesesaal gemietet. unter den lauben waren kleine läden, einer hinter jedem laubenbogen.
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muensterplattform
dieser anbau ist von menschenhand gebaut. im sommer ist hier reghaftes leben, es gibt einen kinderspielplatz, dazu werden im einen der zwei pavillons kinderbuecher zum dort lesen angeboten. erwachsene treffen sich zum gemuetlichen boggiaspiel auf der “plaefae“
aussicht nach unten auf die badgasse und die schwelle mit bern's wasserkanal, der teil der aare ins mattequartier leitet. dort standen früher mühlen.
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sozialer wohnungsbau
die lange häuserzeile wurde um 1920 errichtet. auf alten fotos, die die badgasse vor der sanierung zeigen, sieht man sehr deutlich den schlechten zustand der holzgebaeude. die menschen lebten in sehr aermlichen verhaeltnissen, es gab zahlreiche tuberkulose kranke. nachdem diese haeueser gebaut waeren, litten weniger menschen unter der tuberkulose. es ist jedoch unklar ob die vorherigen bewohner der badgasse in die neuen wohnungen einziehen durften oder ob diese irgendowohin evakuiert worden sind. es gibt stimmen, die sagen, dass in jenen jahren das wylergutquartier aufgebaut wurde und man die menschen dorthin umgesiedelt hat.
G
das mattenquartier hatte seine eigene sprache, das mattenenglisch. bewohner der oberstadt konnten nicht verstehen was die mätteler untereinander berieten. noch bis 1950 durften matte jugentliche die ins kirchenfeldgymnasium zur schule gingen nur auf eigens für sie bestimmten bänken sitzen.
einen etwas traurigen schauplatz bildetete im mittelalter das schwellenmaetteli. wie der name es sagt nahe der aareschwelle. es war einer der hinrichtungsorte der stadt bern. hinrichtungen gehoerten zu den oeffentlichen veranstaltungen somit sozialen anlaessen. dort unten ertraenkte und verbrannte man vorallem frauen. oeffentlche hinrichtungen wurden ab 1864 verboten und nur noch unter ausschluss der oeffentlichkeit durchgefuehrt.
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die auffagnetzte wurden an der kirchenfeld- und kornhausbrücke sowie an der mauer der münsterplattform angebracht. zuvor gab es viele selbstmordopfer, die sich von den brücken und der plattform stürzten.
dargebotene hand
die metalltafel vor der münsterplattformmauer erinnert daran, dass die telefonnummer 143 helfen kann. in diesem zusammenhang duerfen auch die notfallnummern der polizei, feuerwehr, vergiftungsnotfälle, sanitätsnotruf und nr. 147 kinder/jugendhilfe erinnert werden, denn sie gehören mit zur sozialen hilfeleistung in der stadt bern. vielfach werden die arbeiten von freiwilligen geleistet, die sich selbstaufopfernd zum wohle anderer zur verfügung stellen und das auch in nachtschichten.
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kreuzung kreuzgasse, gerechtigkeitsgasse
hier stand der richterstuhl. es wurde unter freiem himmel verurteilt und gekoepft.
der henker/scharfrichter und seine frau waren ein bemerkenswertes paar. sie war die
leiterin des staedtischen bordells, auch frauenwirtin genannt. prostitution hat die
entwicklung der staedte und staaten von der antike uebers mittelalter bis
heute begleitet. man denke zum beispiel an thailand das fuer viele maenner aus dem westen eine beliebte
destination ist. im mittelalter galt armut als ein schuldmindernder umstand. niemand
fand es anstoessig, dass frauen gegen bezahlung mit meherern maennern
schliefen. ausnahme bildete die kirche, die prostitution streng veruteilte. prostituierte gehoerten
einer randgruppe an, waren aber gleichzeitig auch fester bestandteil der
gesellschaft, so waren sie an festlichkeiten gern gesehene abwechslungen.
da sich "ordentliche frauen " im mittelalter nicht " herausputzen" oder
schmuecken durften, wurden prostituierte auch als hübschlerinnen bezeichnet. die stadt
foerderte oeffentliche bordelle, nahm den prostituireten jedoch die
gleichberechtigung. so blieben "anstaendige" frauen immer etwas besseres in der gsellschaft. in der stadt bern sind weitere gerichtstaedten bekannt. damals liess man die gehenkten oder gevierteilten
einfach haengen oder stellte die leichen an der stadtgrenze auf. dies diente als
abschreckung und als beweis, dass die stadt ein funktionierendes gericht
besass. die anfahrten in die stadt waren zu katholischen zeiten von
zahlreichen kreuzen und darstellungen aus der bibel gesaeumt. und vermutlich flogen hunderte von kraehen herum, die sich von den verurteilten ernaehrten. es kann ueberlegt werden ob der etwas schlechte ruf des rabenvogels etwas mit ueberlieferungen aus jenen fruehen zeiten zu tun hat. verurteilte wurden mit dem kopf zwischen den beinen begraben, so dass sie ja nicht in den himmel kommen konnten.
anhand der symbolfiguren der zuenfte erhaelt man einen guten eindruck von der wichtigkeit dieser institutionen denen nur bernburger angehoeren koennen.
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spysi
ist ein restaurant im gerechtigkeitsgaessli das in den wintermonaten warme mahlzeiten fuer 10 franken abgibt. die helfer sind alles freiwillige frauen ausser dem koch. es ist
von anfangs november bis ostern offen und wurde 1877 gegruendet. die gaeste hier sind sehr gemischt, jedermann/frau ist willkommen. man trifft hier rentnerInnen, handwerker oder verwaltungsbeamte der umliegenden bueros. das essen ist gut.
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