das rathaus
ist eigentlich keine sozialinstitution, es werden von den politikern immerwieder entscheide gefällt, die sich zum teil positiv aber auch negativ aufs soziale auswirken. die stadt und kantonsregierung kommt in diesem grossen gebaeude aus den anfaengen des 15. jahrhunderts zu sitzungen zusammen. der grossrat tagt jaehrlich in 4 bis 6 mehrwoechigen sessionen. er besteht aus 160 politikerInnen, seine exekutive ist der regierungsrat. natuerlich geht es immer auch um das materielle wohl der bürger*innen. der statdtrat trifft sich 1 mal die woche zu sitzungen. die exekutive des stadtrates kommt im erlacherhof zu besprechungen zusammen.
27
die fischerpost
kommunikation als wichtiges soziales hilfsmittel (heute mehr den jeh). 1675 wurde der gut organisierte postbetrieb von beat von fischer gegruendet. die fischerpost nahm eine bedeutende stellung, national sowie international ein. von fischers pachteten das recht eine postorganisation zu fuehren fuer 150 jahre. in bern ist auch der sitz des weltpostvereins.
28
die antonierkirche
wie im mittelalter ueblich, hatte diese kirche eine mehrfachfunktion. die moenche dieses ordens waren um das jahr 1500 nach bern gebeten worden, weil sie sich in der heilkunst in sachen ergotismus verstanden. ergotismus ist eine form von vergiftung durch substanzen die von einem pilz der auf dem roggenkorn waechst ausgelost wird. es zeigen sich verschiedene faenomene einen teils kommt es zu minderdurchblutung in den kapillaren und zu einem absterben der gliedmassen, anderen seits sind die substanzen des mutterkorns halluzinogen. aus dem entwickelte albert hofmann das LSD.
bei dem orden der antoniter handelte es sich um einen sehr grossen orden der hunderte von kirchen besass und jaehrlich europaweit bis zu 3000 kranke versorgte. eines der beruehmtesten kunstwerke ist der altar von matthias gruenewald in isenheim der in einem museum in kolmar zu bewundern ist. isenheim liegt im elsass
an einer wichtigen pilgerstrasse, die verbindung main-basel wurde von den roemern gebaut.
die altarbilder im mittelalter waren meditationsbilder und zaehlten zur "quasi medicina". durch das betrachten der bilder sollten die kranken zu kraeften kommen. heilung erleben, heil-ganz werden. ganz im sinne des heilands. die antoniermoenche stammten vielfach aus franzoesischen adelsfamilien und pflegten einen gehobenen lebensstil. so gehoerte gute kueche zu einem ihrer standarts. sie waren geschickte chirurgen und schnitten die abgestorbenen koerperteile ab, stillten blutende wunden, narkotiesierten die patienten und waren in der wundheilung bewandert. es ist u. a. ihnen zu verdanken, dass die europaeische medizin insbesondere die chirurgie fortschritte erziehlte.
27
28
29
postgasse 35
gibt es den aufenthaltsraum der arbeitsgemeinschaft
christlicher kirchen der stadt bern AKiP. in zusammenarbeit mit der heilsarmee kuemmert man sich hier um passanten und obdachlose. es ist im winter gemütlich warm im kleinen heimeligen raum.
es werden suppen, tee und kaffee kostenlos angeboten. diese soziale institution erhielt von der burgergemeinde einen sozialpreis. auskunft erteilt auch: manfred_jegerlehner@heilsarmee.ch
29
30
nydegghoefli
die haeuserzeile die zum hof steht, bis hinunter zum brueckenpfeiler der grossen nydeggbruecke ist eine neukonstruktionen aus den 1950er jahren. es gab hier bis vor kurzem ein altersheim und im anschluss daran sozial wohnungen der stadt bern.
die erste vermaehlung zwischen zwei maennern in der nydeggkirche gehört zu den eher ausergewöhnlichen ereignissen. sie hat in den 80er jahren zur sozialen aufwertung gleichgeschlechtlicher beziehungen gefuehrt.
31
XENIA fachstelle sexarbeit
am laeuferplatz steht das lokal der xenia es ist im kleinen haus untergebracht. es ist eine beratungsstelle fuer frauen im sexgewerbe. die arbeit von xenia besteht in der beratung zu fragen der gesundheit, hiv, psychologische beratung, begleitung im berufswechsel und vielem mehr.
xenia pflegt den austausch auch auf internationaler ebene:
www.verein-xenia.ch
32
luis lucien, arnold bovet das blaue kreuz
das ehemalige blaukreuzlokal befand sich bis vor wenigen jahren im berchtoldhaus am brueckenkopf, der untertorbruecke jetzt wird es vom theater in der matte genutzt.
die gruender des blauen kreuzes in genf waren der berner pfarrer arnold bovet und luis lucien. heute ist das blaue kreuz eine sehr grosse organisation die landesweit aktiv und hilfreich ist. restaurants, brockenstuben, gespraechsgruppen u.s.w. gehoeren zum festen programm.
ausserhalb der altstadt von bern gibt es sehr wichtige staedtische, kantonale und private institutionen, die ausschliesslich sozial ausgerichtet sind.
30
31
32
33
felsenburg
auf der anderen seite der untertorbrücke steht ein ehemaliger verteidigungsturm und der bot jahrzehnte lang guenstigen wohnraum bis das ganze areal um 1990 saniert wurde. jetzt ist hier wohnen ein luxus geworden.
33
abschliessend
es gibt in bern erstaunlich viele sozial ausgerichtete organisationen. z. b. das arbeitsamt RAV, mit zahlreichen programmen fuer arbeitslose.
das rote kreuz hat in bern brockenhaeuser und ausbildungstaetten.
sicher zaehlen die heilsarmee, caritas sowie hiob international zu den bekannteren sozialen hilfswerken in der bundesstadt. diese institutionen haben jährliche umsatzzahlen in mehereren millionen hoehe und brauchen buisiness cunsultans, wie jeder andere wirtschaftsbetrieb. man kann hier kaum noch von gruenderidealismus sprechen. kleine stiftungen haben spezialisierte funktionen z.b. im sektor kunst.
wenn man will, kann man die strassenmusik die als erwerbsmoeglichkeit in den bernerlauben geduldet wird als soziales selbsthilfswerk ansehen.
und dann gibt es immernoch menschen, die sich ein los der landeslotterie kaufen, vielleicht millionaere werden und ganz nebenbei mit dem loskauf eine soziale aktion unerstuetzen.